Vier Winter lang führen die Nachtwanderungen entlang der Autobahn A1 — von St. Margrethen bis nach Genève. In der zweiten Saison geht es diesen Winter in sieben Etappen von Zürich-Seebach nach Bern-Wankdorf.
Im Zentrum steht die A1: eine von der Öffentlichkeit finanzierte Infrastruktur, gebaut zur Beschleunigung, längst überholt von digitalen Datenströmen. Sie wird zum Hauptcharakter, eine Kathedrale der Gegenwart, die uns beim Gehen mit grellem, weißem LED-Licht blendet, Schatten wie aus einem Noir wirft und den Schlaf auf Abstand hält.
Gestartet wird jeweils um 23:30 Uhr beim nächstgelegenen Bahnhof oder einer Haltestelle. Von dort führen die Wege über Haupt- und Nebenstrassen, Forst- und Landwirtschaftswege, Fahrrad- und Wanderwege — immer möglichst nah entlang der A1. In den frühen Morgenstunden endet jede Etappe wieder an einer Haltestelle des öffentlichen Verkehrs.
Eine Anmeldung ist nicht nötig — die Verbindlichkeit muss von innen kommen. Ein Blick auf den Wetterbericht und passende Kleidung lohnen sich: Die Wanderungen finden bei jeder Witterung statt.
Wer sich vorbereiten will, geht tagsüber wie gewohnt zur Arbeit — und danach gleich wieder. Zwischen größtmöglicher Beschleunigung und bewusster Entschleunigung zeigt sich so die Enttäuschung, ein Day-for-Night-Moment, in dem Nacht und Tag ineinanderfallen. Die Müdigkeit erhält einen Grund, der geteilt werden darf.
Diese Saison gibt es erstmals eine Besonderheit: Eine Doppeletappe an einem Wochenende mit Übernachtung im Autobahnhotel Mövenpick in Egerkingen.
Für Staumeldungen ist San Keller 24/7 erreichbar: +41 79 542 49 67
Mehr über die Nachtwanderungen
Die Nachtwanderungen durch Distributionslandschaften von San Keller sind ein einzigartiges künstlerisches Format, das seit den 90er Jahren einen spannenden Dialog zwischen individueller Erwartung und nächtlicher Realität eröffnet. Diese winterlichen Begehungen thematisieren die Unsichtbarkeit der modernen Logistik entlang erfahrbarer Infrastruktur – in dunklem Raum und tickender Zeit. Sie laden die Teilnehmenden ein, die vermeintliche Monotonie und den Rhythmus der Nacht als Stimulus zu verstehen und auf die biologischen Zyklen und mentalen Reaktionsmuster ihres Körpers zu reflektieren.
San Keller hat mit den Nachtwanderungen ein Format geschaffen, das seit Ende der 90er Jahre die Grenzen zwischen Kunst und Alltag neu definiert. Die Wanderungen stellen nicht nur eine körperliche Herausforderung dar, sondern fordern auch zur Auseinandersetzung mit der Infrastruktur und der menschlichen Bewegung in urbanen Landschaften auf. Der Begriff Distributionslandschaft beschreibt die Verbindung von Warenlogistik, Industrie und städtischen Räumen und eröffnet eine neue Perspektive auf unsere Umgebung.
Die Routen folgen oft Flüssen, entlang derer sich historisch Industrien angesiedelt haben. Doch es geht um mehr als bloße Bewegung; die Wanderungen machen die Beziehung der Teilnehmenden zu nächtlichen Arbeitswelten sichtbar, die sonst im Verborgenen bleiben. Wie verhalten sich Menschen in der Nacht? Welche Eindrücke und Geschichten hinterlassen die Dunkelheit und die oft fensterlosen Logistikbauten, die die Landschaft prägen? Die Teilnehmenden selbst werden zu einem Teil dieses Systems, indem sie ihren Weg, ihre Bewegung und ihren Körper für diese Night Delivery planen und einsetzen.
Während der nächsten vier Winter-Saisons verlaufen die Nachtwanderungen entlang der Autobahn A1, der ersten Nationalstraße der Schweiz, die von St. Margrethen (SG) nach Genève (GE) führt. Die gesamte Strecke von insgesamt 410 Kilometern wird in 24 Etappen unterteilt. Die Teilnehmenden treffen sich jeweils von November bis April am ersten Mittwoch des Monats um 23:30 Uhr beim der angekündigten Treffpunkt, um loszuwandern. Die Wanderungen dauern bis in die Morgenstunden, sodass die Teilnehmenden rechtzeitig zum Arbeitsbeginn zurückkehren können.
Die Nachtwanderungen sind mehr als nur körperliche Exkursionen; sie sind ein subversiver Kommentar zur modernen Arbeitswelt und zur Idee der Work-Life-Balance. In der Dunkelheit offenbart sich eine kognitive Neuvernetzung, bei der die Reaktionsmuster des Körpers und die sensorische Verarbeitung neu kalibriert werden. Jede Nacht wird dadurch zu einem persönlichen Abenteuer, und die Teilnehmenden kehren übermüdet, aber sensibilisiert in den Alltag zurück – bereit, bei der nächsten Wanderung wieder den Schauer der Nacht zu durchlaufen und neue Impulse zu empfangen.
Nachtwanderungen durch Distributionslandschaften
Vier Winter lang führen die Nachtwanderungen entlang der Autobahn A1 — von St. Margrethen bis nach Genève. In der zweiten Saison geht es diesen Winter in sieben Etappen von Zürich-Seebach nach Bern-Wankdorf.
Im Zentrum steht die A1: eine von der Öffentlichkeit finanzierte Infrastruktur, gebaut zur Beschleunigung, längst überholt von digitalen Datenströmen. Sie wird zum Hauptcharakter, eine Kathedrale der Gegenwart, die uns beim Gehen mit grellem, weißem LED-Licht blendet, Schatten wie aus einem Noir wirft und den Schlaf auf Abstand hält.

12./13. November 2025:
Zürich-Seebach —
Raststätte Würenlos (22km)
10./11. Dezember 2024:
Würenlos —
Mägenwil (20km)
14./15. Januar 2026:
Mägenwil —
Aarau West (21km)
13./14. Februar 2026:
Aarau West —
Härkingen (24km)
14. Februar 2026: Tagesprogramm: Schlafen im Mövenpick Autobahnhotel in Egerkingen
14./15. Februar 2026:
Härkingen —
Wangen an der Aare (20km)
11./12. März 2026:
Wangen an der Aare —
Kirchberg (24km)
15./16. April 2026:
Kirchberg —
Bern Wankdorf (19km)
Gestartet wird jeweils um 23:30 Uhr beim nächstgelegenen Bahnhof oder einer Haltestelle. Von dort führen die Wege über Haupt- und Nebenstrassen, Forst- und Landwirtschaftswege, Fahrrad- und Wanderwege — immer möglichst nah entlang der A1. In den frühen Morgenstunden endet jede Etappe wieder an einer Haltestelle des öffentlichen Verkehrs.
Eine Anmeldung ist nicht nötig — die Verbindlichkeit muss von innen kommen. Ein Blick auf den Wetterbericht und passende Kleidung lohnen sich: Die Wanderungen finden bei jeder Witterung statt.
Wer sich vorbereiten will, geht tagsüber wie gewohnt zur Arbeit — und danach gleich wieder. Zwischen größtmöglicher Beschleunigung und bewusster Entschleunigung zeigt sich so die Enttäuschung, ein Day-for-Night-Moment, in dem Nacht und Tag ineinanderfallen. Die Müdigkeit erhält einen Grund, der geteilt werden darf.
Diese Saison gibt es erstmals eine Besonderheit: Eine Doppeletappe an einem Wochenende mit Übernachtung im Autobahnhotel Mövenpick in Egerkingen.
Für Staumeldungen ist San Keller 24/7 erreichbar:
+41 79 542 49 67
Mehr über die Nachtwanderungen
Die Nachtwanderungen durch Distributionslandschaften von San Keller sind ein einzigartiges künstlerisches Format, das seit den 90er Jahren einen spannenden Dialog zwischen individueller Erwartung und nächtlicher Realität eröffnet. Diese winterlichen Begehungen thematisieren die Unsichtbarkeit der modernen Logistik entlang erfahrbarer Infrastruktur — in dunklem Raum und tickender Zeit. Sie laden die Teilnehmenden ein, die vermeintliche Monotonie und den Rhythmus der Nacht als Stimulus zu verstehen und auf die biologischen Zyklen und mentalen Reaktionsmuster ihres Körpers zu reflektieren.
San Keller hat mit den Nachtwanderungen ein Format geschaffen, das seit Ende der 90er Jahre die Grenzen zwischen Kunst und Alltag neu definiert. Die Wanderungen stellen nicht nur eine körperliche Herausforderung dar, sondern fordern auch zur Auseinandersetzung mit der Infrastruktur und der menschlichen Bewegung in urbanen Landschaften auf. Der Begriff Distributionslandschaft beschreibt die Verbindung von Warenlogistik, Industrie und städtischen Räumen und eröffnet eine neue Perspektive auf unsere Umgebung.
Die Routen folgen oft Flüssen, entlang derer sich historisch Industrien angesiedelt haben. Doch es geht um mehr als bloße Bewegung; die Wanderungen machen die Beziehung der Teilnehmenden zu nächtlichen Arbeitswelten sichtbar, die sonst im Verborgenen bleiben. Wie verhalten sich Menschen in der Nacht? Welche Eindrücke und Geschichten hinterlassen die Dunkelheit und die oft fensterlosen Logistikbauten, die die Landschaft prägen? Die Teilnehmenden selbst werden zu einem Teil dieses Systems, indem sie ihren Weg, ihre Bewegung und ihren Körper für diese Night Delivery planen und einsetzen.
Während der nächsten vier Winter-Saisons verlaufen die Nachtwanderungen entlang der Autobahn A1, der ersten Nationalstraße der Schweiz, die von St. Margrethen (SG) nach Genève (GE) führt. Die gesamte Strecke von insgesamt 410 Kilometern wird in 24 Etappen unterteilt. Die Teilnehmenden treffen sich jeweils von November bis April am ersten Mittwoch des Monats um 23:30 Uhr beim der angekündigten Treffpunkt, um loszuwandern. Die Wanderungen dauern bis in die Morgenstunden, sodass die Teilnehmenden rechtzeitig zum Arbeitsbeginn zurückkehren können.
Die Nachtwanderungen sind mehr als nur körperliche Exkursionen; sie sind ein subversiver Kommentar zur modernen Arbeitswelt und zur Idee der Work-Life-Balance. In der Dunkelheit offenbart sich eine kognitive Neuvernetzung, bei der die Reaktionsmuster des Körpers und die sensorische Verarbeitung neu kalibriert werden. Jede Nacht wird dadurch zu einem persönlichen Abenteuer, und die Teilnehmenden kehren übermüdet, aber sensibilisiert in den Alltag zurück — bereit, bei der nächsten Wanderung wieder den Schauer der Nacht zu durchlaufen und neue Impulse zu empfangen.